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Offa Rex: The Queen Of Hearts (Review)
Artist: | Offa Rex |
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Album: | The Queen Of Hearts |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Folk / Americana |
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Label: | Nonesuch | |
Spieldauer: | 55:43 | |
Erschienen: | 14.07.2017 | |
Website: | [Link] |
Colin Meloy hörte vor einigen Jahren Sängerin Olivia Chaney solo und war hingerissen, weshalb er sich kurzerhand vornahm, ein Projekt mit ihr zu starten. Schließlich ist sie in den Augen des DECEMBRIST-Machers eine der neuen Stimmen des zeitgenössischen britischen Folk, und was lag da näher, als bis zu einem gewissen Grad aus seiner stilistischen Komfortzone zu treten, um für seine Verhältnisse Neuland zu beschreiten.
Blendet man diesen Kontext aus, ist das Debütalbum des Duos allerdings kein innovatives, und darum ging es auch gar nicht. Immerhin nehmen sich Chaney und DECEMBRISTS traditionelles Liedgut aus dem 17. bis 19. Jahrhundert vor, wie es schon Mitte des 20. durch englische Künstlerinnen wie Sandy Denny geschah. So ganz aus ihrer Haut kommen die Instrumentalisten dabei nicht, denn hier und dort vernimmt man auf "The Queen Of Hearts" - den Titelsong brachte ihnen übrigens Altmeister Martin Carthy bei - Psych-Untertöne, wie man sie von ihnen kennt.
Das versprüht dann ein klein wenig Pop-Flair wie aus der Beat- und Pagenschnitt-Blütezeit, wohingegen das Akkordeon-Instrumental 'Constant Billy (Oddington) / I’ll Go Enlist (Sherborne)' auf zwei Tänze zurückgeht, die mit den jeweils geklammerten Dörfchen assoziiert werden. DECEMBRISTS-Jenny ist hier der Star, während der Rest der Scheibe weitgehend von Chaneys eindringlicher Stimme geprägt wird. Schließlich singt sie acht der restlichen Songs und Meloy nur zwei.
Eingedenk mal dichterer, mal ökonomischerer Arrangements lässt man sich diese Lesart von folkloristischer Musik nicht nur gefallen, sondern behält die Freude daran noch lange.
FAZIT: OFFA REX sind ein Ausnahmeprojekt nicht nur aufgrund ihrer Besetzung, sondern wegen des dargebotenen Repertoires und seiner emotionalen wie gekonnten Umsetzung. Die Beteiligten haben es geschafft, Folk-Tradition zu wahren und die gewählten Stücke dennoch wie in der Gegenwart geschrieben klingen zu lassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Queen of Hearts
- Blackleg Miner
- The Gardener
- The First Time Ever I Saw Your Face
- Flash Company
- Old Churchyard
- Constant Billy (Oddington) / I’ll Go Enlist (Sherborne)
- Willie o’ Winsbury
- Bonny May
- Sheepcrook and Black Dog
- To Make You Stay
- The Queen Of Hearts (2017) - 12/15 Punkten
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